Über „Noah“

Auch im nächsten Jahr gibt es wieder eine Uraufführung im Rainbacher Theaterstadel. Die Schauspielerin und Regisseurin Babett Arens wird den mächtigen hölzernen Theaterbau in eine Arche verwandeln – sie inszeniert Friedrich Ch. Zauners Theaterstück „Noah“ über die biblische Sintflut. Es ist nach ihrer Erfolgsproduktion „Ruth“ (2023) die zweite Festivalproduktion. Der junge Sänger und Komponist Matthias Deger konnte – nach seiner viel beachteten „Elias“-Partitur, 2024 – erneut für die Komposition der Bühnenmusik verpflichtet werden.

Wer im nächsten Jahr ein Trauerspiel erwartet, wird jedenfalls überrascht, denn obwohl die alttestamentarische Welt am Abgrund steht, spielt der Humor eine zentrale Rolle im Stück – vor allem Noah selbst sorgt für großartige Unterhaltung. Der Erbauer der Arche ist weise und absurd, demütig und großsprecherisch, leidenschaftlich und lächerlich zugleich: eine Paraderolle für den Charakterschauspieler Thomas Kamper. Und „… ja, er ist ein Narr. Aber wäre die Welt voller Narren wie ihn, es stünde besser um sie“, heißt es einmal im Stück – gesprochen werden die Worte von der klugen, loyalen und großherzigen Frau des Noah, verkörpert wird die weibliche Hauptrolle von Vanessa Payer Kumar.

Natürlich muss diese verdorbene und verderbte Welt schlussendlich vor die Hunde gehen – Zauner schreibt den biblischen Stoff nicht um: aber wie sie es tut, wird in der zeitgenösseischen, modernen Inszenierung von Babett Arens zum sehenswerten Erlebnis.

Mitwirkende